• Schulhund

        • Ein Hund in der Schule?

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          Auf immer mehr Schulfluren in Bayern wandern neben den Schulkindern und Lehrkräften inzwischen auch Hunde von Raum zu Raum. Sie gehören zu der wachsenden Anzahl von Schulhunden, die als Freund und Helfer ihre Arbeit in der Schule tun.

           

          Schulhunde – Pädagogen auf vier Pfoten

          Unbestritten hat der Hund einen Einfluss auf die menschliche Psyche und kann das Selbstvertrauen sowie das Verantwortungsbewusstsein stärken. In der tiergestützten Therapie hat er sich als idealer Partner bewiesen: Der Hund übernimmt eine psychologische, pädagogische und sozialintegrative Funktion.

          Der Einsatz von Tieren motiviert zur Aktivität, lindert Ängste, reduziert Einsamkeitsgefühle, sorgt für Entspannung, regt Kommunikation und Erinnerung an, gibt soziale Unterstützung, hebt die Stimmung und reduziert Stress.

          In der tiergestützten Pädagogik trägt der systematische Einsatz eines ausgebildeten Schulhundes zur Verbesserung der Lernatmosphäre und individuellen Leistungsfähigkeit sowie des Sozialverhaltens der Schüler bei. Seine Anwesenheit im Unterricht wirkt sich positiv auf das Klassenklima, die Lernleistung der Kinder und die Entwicklung ihrer sozialen und emotionalen Kompetenzen sowie allgemein auf ihre Einstellung zur Schule aus. Aber auch und gerade außerhalb des Unterrichts ruft die Anwesenheit des Tieres zu Verantwortung auf und schafft ein gemeinsames Verantwortungsgefühl gegenüber dem Tier. Die große Schulfamilie achtet auf jedes Mitglied mit Respekt.

           

          Maya und Bonnie - unsere Schulhunde

          Maya ist eine Golden Retriever-Labrador-Mischlingshündin und fand im Dezember 2020 im Alter von fünf Monaten zu ihrer Besitzerin Frau Schäfer, der Schulleitung unserer Schule.  Im Alter von 15 Monaten begann sie ihre Ausbildung zum Schulhund.  Die freundliche Blondine mit dem ausgeglichenen, neugierigen Wesen mag alle Menschen gern, besonders Kinder. Aber auch Briefträger, Postboten, Jogger, Kaminkehrer, Männer in Uniform und Kinder in Schneeanzügen lässt sie friedlich vorüberziehen. Wenn Kinder sie begrüßen, verhält sie sich ruhig und zurückhaltend. Erst einmal schauen und schnuppern, dann aber fasst sie Vertrauen zum Gegenüber, nimmt Leckerlis und stupst auch mal die Kinderhände mit der Nase vorsichtig an.

          Mit Lärm und Stress kann Maya gut umgehen. Sie bellt nicht, wird nicht nervös und läuft den Kindern nicht nach. Meist legt sie sich in der Schule entspannt „ins Platz“ auf ihre Decke. Manchmal muss sie aber auch mit den Schulkindern lesen, schreiben und rechnen. Anschließend hat sie ein Schläfchen verdient.

          Bonnie ist ein Zwergpudel, der am 09.März 2021 geboren wurde. Mit ca. 12 Wochen kam sie zu Frau Märkl. Durch den Umgang mit den vielen Enkeln und den Kindern in der Schule ist sie Kinder von Beginn an gewöhnt. Bonnie liebt Kinder! Kein Trubel ist ihr zu viel! Selbstbewusst spaziert sie durch das Schulhaus und genießt die freundlichen Begrüßungen der SchülerInnen. Im Unterricht liegt sie meist auf ihrer Decke oder sorgt für eine entspannte Lernatmosphäre. Wenn sie ihre Ruhe haben will, zieht sie sich in das Regalfach im Büro von Frau Märkl zurück. Hier möchte sie nicht gestört werden. Ebenso wie Maja ist sie ein ausgebildeter Schulhund. In ihrer Freizeit geht sie gerne Skitouren oder sucht Trüffel

          Maya und Bonnie besuchen regelmäßig die Hundeschule. Hier üben sie den guten Grundgehorsam, der lebenslang trainiert und gefestigt werden muss.  Die Auszeichnungen      zu Schulhunden sind aber nicht die einzigen Zertifikate der beiden. Frau Schäfer und Frau Märkl erwarben mit ihnen den Bundeseinheitlichen Hundeführerschein (D.O.Q.-Test 2.0 Sachkundenachweis). Selbstverständlich sind beide Hunde in ihrer Funktion als Schulhunde haftpflichtversichert. Ein Gesundheitsattest, ein Entwurmungsprotokoll und regelmäßige Arztbesuche belegen ihren Gesundheitszustand.

          Wenn Maya und Bonnie in der Schule sind,

          haben sie ein Recht auf tierethischen und tierschutzrechtlichen Umgang. Dies bedeutet, dass wichtige Regeln und Prinzipien in der Schule eingehalten werden.

          1. Die Anwesenheit eines Schulhundes in der Schule wird bekannt gegeben. Ein Schild an der Türe informiert Kinder und Erwachsene.
          2. So begegnest du Maya und Bonnie:  Viele Kinder haben noch keine Erfahrung mit Hunden und sind noch sehr unsicher oder unbeholfen im Umgang mit ihnen. Keine Sorge - die Verhaltensregeln sind schnell erklärt, sodass alle Kinder schnell Zutrauen gewinnen können.
          3. Maya und Bonnie besitzen eigenes Hundespielzeug und dürfen nur hundespezifisches Futter fressen.
          4. Auch Schulhunde bekommen eine Pause. Ein Tag in der Schule ist anstrengend. Aus diesem Grund dürfen sich Maya und Bonnie regelmäßig ausruhen und in ihrem Körbchen schlafen.
          5. Schulfreie Tage: Der Einsatz eines Schulhundes muss seiner Belastbarkeit entsprechen. Maximal zwei bis drei Tage pro Woche ist ein Schulhund im Einsatz.

          Unsere Schulhunde  - ein Gewinn

          „Hunde können sprechen,  
          aber nur mit denen,
          die auch zuhören können.“
          (Orhan Pamuk)
          
          

           

          Unsere Schulhunde stärken das soziale Klima. Sie schaffen Interaktionen und Bindungen. Sie verbessern Empathie und Kommunikation.

          Man kann ihnen von jedem Streit und von jeder Ungerechtigkeit des Lebens erzählen. Sie nehmen die Angst weg und spenden Trost. Eine kurze Auszeit nur, die aber Kräfte mobilisiert und manchen Konflikt auf unkonventionelle Weise bereinigt. 

          Maya und Bonnie können das, was wir Erwachsenen manchmal nicht schaffen, wenn Kummer oder Sorge drücken: Eine kleine Streicheleinheit hilft oft schon, das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen und wieder Kraft zu sammeln für die folgenden Stunden im Schulalltag.

           

          Zusammenfassung

          Unsere Schulhunde sind

          STRES S FRESSER
          GESPRÄ C HSPARTNER
          STIMMUNGSAUF H ELLER
          M U TMACHER
          SEE L ENTRÖSTER
          STREITSC H LICHTER
          WOHLF U EHLFÖRDERER
          LER N BESCHLEUNIGER
                                    LÄRM D ÄMPFER

           


      • Unsere Schulhunde steigern die Motivation unserer Schulkinder. Sie bewirken eine gute Lernatmosphäre, stärken das Selbstvertrauen und erhöhen die Schulzufriedenheit.  Und sie verbinden auch die Erwachsenen in ihrer Arbeit.